„Anmeldungen haben wir schon“
AWO-Tagespflege sieht noch nach Rohbau aus – Start am 2. Januar- SPD informiert sich
„Auch wenn der Eindruck täuschen mag, wir legen am 2. Januar 2019 mit der Tagespflege los. Anmeldungen haben wir schon“ – das hat Einrichtungsleiter Ulrich Buchberger der SPD-Delegation versprechen, als sie sich jetzt vor Ort genauer umgesehen hat. Damit wird das Angebot zum Seniorenzentrum für 90 Bewohner ergänzt. Mieter des Erdgeschosses auf dem Nachbargrundstück und Betreiber der Einrichtung ist die AWO-Soziale Dienste Ostbayern GmbH. „Die Erweiterung des Pflegeangebots durch einen Wohlfahrtsverband, der sozial abgesicherte Arbeitsplätze schafft und nicht nur nach Renditegesichtspunkten handelt, begrüßen wir ausdrücklich“, erklärte Ortsvereinsvorsitzender Franz Diewald. Er hatte den Besuch organisiert, um auch die Landtags- und Bezirkstagskandidaten für das Thema zu sensibilisieren, das immer mehr Menschen belastet und viele verzweifeln lässt. „Dem Leitsatz ambulant vor stationär, der grundsätzlich bei der Pflege gilt, hat das zweite Pflegestärkungsgesetz von 2016 Rechnung getragen“, betonte Landtagskandidat Christian Flisek. Insbesondere die vielen Demenzkranken, aber auch dauerhaft psychisch Kranke oder geistig Behinderte würden jetzt die gleichen Leistungen wie körperlich Pflegebedürftige erhalten. Die Gesellschaft verändere sich infolge des demografischen Wandels radikal, die Menschen würden älter und häufig pflegebedürftiger. „Wenn fast drei Viertel aller Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden, ist es notwendig und richtig, die ambulanten Pflegeleistungen durch die Pflegekassen stark auszuweiten“, so der SPDler. Auch für Landtagskandidatin Sabine Mayerhofer sei es vordringliche Aufgabe der Politik, es denen leichter zu machen, die sich der Pflege stellten. Die Familien würden kleiner, oft lebten die Kinder weit weg und seien beruflich stark eingebunden, sodass es ohne professionelle Hilfe nicht gehe. „Explodierende Pflegekosten zehrten Ersparnisse oft in kürzester Zeit auf und überforderten meist die zahlungspflichtigen Nachkommen“, weiß sie. Dass Tagespflegeeinrichtungen ein Entlastungsmodell für die Zukunft seien, davon waren die beiden SPD-Bezirkstagskandidaten Katja Reitmeier und Andreas Winterer überzeugt. Pflegende Angehörige könnten so Beruf, Familie und Pflege vereinbaren. Einrichtungsleiter Ulrich Buchberger zufolge wüssten viele Pflegende oft gar nicht, dass die Pflegekassen die Tagespflege finanziell unterstützten. Dass es in Abhängigkeit vom Pflegegrad für die ambulante Pflege zuhause und die Tagespflege zusammen oftmals über 3000 Euro im Monat für die Betroffenen gibt, dass Tagespflege seit 1.1.2017 ohne Anrechnung der Pflegesachleistungen bzw. des Pflegegeldes in Anspruch genommen werden können. „Weiterer Vorteil in der Tagespflege ist, dass die vollstationäre Versorgung zeitlich nach hinten verschoben werden kann, die Integration bei vollstationärer Pflege erleichtert wird, weil man Mitarbeiter und Einrichtung bereits kennt“, betonte Ulrich Buchberger. Noch sieht wirklich alles nach Rohbau aus, stellten die SPDler beim Rundgang fest, doch die Raumaufteilung lässt erkennen, dass die für 15 Plätze konzipierte Einrichtung viel anbieten kann. Der Einrichtungsleiter: „Im Vordergrund stehen nicht medizinisch-pflegerische Aspekte, sondern die individuelle Betreuung und Begleitung unser Gäste.“ Das Konzept, Kompetenzen der Gäste erkennen und die Tagesgestaltung auf deren individuellen Bedürfnisse ausrichten, sei mit der Regierung von Niederbayern abgestimmt. „Nach aktuellen Planungen entstehen sechs Vollzeitarbeitsplätze bzw. bis zu 15 Teilzeitarbeitsplätze“, erklärte Ulrich Buchberger. Er hofft, beim Personal mit den geregelten Arbeitszeiten von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr punkten zu können.